Der Weihnachtsfuchziger, eine Feuerwehrgeschicht aus dem Leben

Der Weihnachtsfuchzger.

Der Sepp und der Hans kennen sich seit dem Grundkurs und haben seit dem einiges gemeinsam erlebt. Viel Wasser ist seit dem die Isar hinuntergeflossen, Ihre alte Wache wurde aufgelöst und beide sind seit dem auf der Wache in der Heimeranstrasse. Von zwölf bis Mittag, 24 Stunden dauert eine Schicht bei der Berufsfeuerwehr. Temperamente und Persönlichkeiten gibt es in allen Farben und Formen, mit manchen kommt man besser aus, mit anderen weniger, es ist wie überall. Wenn alle Feuer der Stadt gelöscht, alle Fahrzeuge abfahrbereit in der Halle stehen, jeder Schlauch gewaschen und alle Aufgaben erledigt sind, sucht oft noch überschüssige Energie ihren Weg nach draußen. Wo soviel Testosteron und Adrenalin auf einem Haufen kommt muss auch mal Dampf abgelassen werden. Der Sepp und der Hans sind nicht nur gute Freunde, sie sind auch arge Lausbuben die weder Zeit noch Mühen scheuen einen guten Streich bei den Kollegen anzubringen.

Der Herbert

So wie der vom Weihnachtsfünfziger und dem Herbert. Der Herbert war ein etwas aufdringlicher Kamerad der gerne mal Dinge in die Führungsetage trug die da nicht hingehörten. Er war der Meinung dadurch selbst besser beim Chef zu stehen. Das man ihm nicht so richtig trauen konnte hatte sich schnell herumgesprochen, dazu kam das der Herbert eine sehr kurze Zündschnur hatte – also ein idealer Kandidat.

Die Weihnachtskarten

Zur Weihnachtszeit bekommt jeder ein aus persönlichen Textbausteinen formuliertes Schreiben der Stadtverwaltung, mit Grüssen zum Fest und Neujahrswünschen. Die Schreiben werden intern auf die Wachen gebracht und dort verteilt. Der Hans und Sepp hatten Dienst in der Telefonzentrale. Bis jetzt war es ein ruhiger Tag, seit Mittag war nicht viel passiert und alle Fahrzeuge und Kollegen auf der Wache. Der Sepp nahm einen Stapel Briefe vom Tisch und begann den Stoß zu durchsuchen. Auf die Frage vom Hans was er da macht erwiderte er “Die Weihnachtskartln von der Stadt, woast scho!”. “Ach des, ja, wie jed’s Jahr” winkte der Hans ab und rollte mit den Augen. Der Hans saß da und blickte hinaus auf die Straße und den Verkehr vor der Wache. “Weihnachtsschreiben” wiederholte er leise vor sich hin. “Jetzt wart a mal”. Er drehte sich mit einem breiten Grinsen zum Sepp und fragte “hast Du an Fuchzger?” Der schaute etwas irritiert zu seinem Freund der bereits seinen Geldbeutel herausgeholt und einen fünfzig Euro Schein auf den Tisch gelegt hatte.

Ohne zu verstehen um was es geht, aber mit der Gewissheit das es lustig wird, suchte der Sepp ebenfalls einen passenden Schein aus seinem Portemonnaie. “Und jetzt?” fragte er den Hans, der sich vor Grinsen kaum halten konnte. “Such mal aus dem Stapel unsere beiden Briefe und dem vom Herbert raus”. Der tat wie Ihm aufgetragen und es lagen nun drei Kuverts vor Ihnen. “Hast Du noch zwei leere Kuverts?” fragte ihn der Hans und Sepp beförderte zwei Briefumschläge aus dem Schreibtisch. Der Hans öffnete nun seinen eigenen und den vom Sepp, nahm die Schreiben heraus, legte jeweils den 50er dazu und verschloss beides in die frischen Kuverts. Dann legte er alle drei zusammen zurück in den Stapel. “Uhi, des gibts an gscheidn Ärger” kommentierte der Sepp, der sich vor Lachen kaum halten konnte.

Täglich grüsst der Herbert

Einmal pro Tag kam der Herbert vorbei. Kontrolltour nannten die Kollegen das hinter seinem Rücken, er schnüffelte gerne herum und steckte seine Nase in jede Ecke. “Servus Herbert” begrüßte der Hans in freundlich, “Servus Manna” kam vom Herbert in Richtung der beiden zurück. “Gibts was neues?” “Wenig” begann der Sepp nun und zuckte mit den Achseln. “Du schau” setzte er fort, “die Weihnachskartln von der Stadt sind da, magst Deins gleich mitnehmen?”

Uhi, hast Du nix bekommen?

Der Sepp nahm den Stapel Briefe vom Tisch und begann darin zu suchen. “Geh der Schmarrn, Geld wär mir lieber” erwiderte der Herbert und winkte ab. Der Sepp hatte nun alle drei Schreiben gefunden, und verteilte sie an Hans, Herbert und sich selbst. “Braucht kein Mensch” kommentierte Herbert während er das Kuvert öffnete. Die anderen beiden taten es Ihm nach und nahmen ebenfalls Ihre Schreiben heraus. “Ja, da schaug her” rief der Hans freudig und holte einen fünfzig Euro Schein aus dem gefalteten Papier “Sauber, das lass ich mir gefallen” stimmte auch der Sepp ein der – wie der Hans einen Fünfziger in seinem Schreiben fand.

Der Herbert schaute irritiert auf die Beiden, dann auf die 50er, dann wieder auf die Beiden. Dann durchsuchte er sein Kuvert, klappte das Schreiben auf, drehte es – nichts. Kein 50er für Herbert. “Ja Herbert, hast Du nix bekommen” frage der Sepp scheinheilig und machte dabei ein überraschtes und etwas mitleidiges Gesicht. Dann brannte die Zündschnur. Diesmal sehr kurz.

Jetzt geht er hoch!

Der Herbert wurde erst etwas kasig, dann feuerrot. Dann ging er hoch. Zwei Schritte waren es zum Telefonpult, er riss den Höher hoch und schrie mit schriller Stimme “Was hat die Scheiss-Verwaltung für eine Nummer, gibt mir die Nummer, die sollen mich kennenlernen, ja bin ich denn der Depp hier, die …… das gibts ja nicht, denen werd ich was erzählen.” Hans und der Sepp verfolgten mit Lachtränen in den Augen aus zwei Metern Entfernung die Auferstehung von Rumpelstilzchen der zitternd vom Adrenalin geschüttelt vor Ihnen tobte.

“Herbert” rief der Hans, “Herbert, das war ein Witz, mach Dich bei den Kollegen in der Verwaltung nicht unbeliebt”. Doch der war so in Rage das er gar nicht begriff das die Zwei Ihm einen Streich spielten. “Leg den Höhrer auf, spinnst, was meinst was da los ist” versuchte nun auch der Sepp den Herbert zu beschwichtigen. Im Türrahmen erschienen nun mehr und mehr Kollegen die durch das Geschrei vom Herbert angelockt wurden.

Der Herbert war nicht aufzuhalten, wählte die Nummer der Verwaltung die er auf einer Telefonliste vor dem Pult gefunden hatte. Der Hans und der Sepp schauten sich an, sollten sie eingreifen? “Ihr habt ja nicht alle Tassen im Schrank” schrie der Herbert in den Höher, der Sepp sprang auf, riss dem Herbert den Hörer aus der Hand und mit einem “Entschuldigung, das war nicht so gemeint, ein Missverständiss, vielen Dank Kollege” hängte er den Höher zurück an seinen Platz.

Dem Herbert dämmerte es nun langsam und er schnappte nach Luft. Sein Blick sprang zwischen den Beiden fuchsteufelswild hin und her “Ihr seit ja, Ihr..” begann er, stockte dann wieder als Ihm bewusst wurde das sie Ihn vorgeführt hatten. Mit hochrotem Kopf bahnte er sich einen Weg durch die mittlerweile zahllosen Kollegen nach draußen.

Für eine Zeitlang mied der Herbert die Beiden wusste aber auch das er nicht ganz unschuldig war. Uns so kehrte auf der Wache wieder Ruhe ein – bis zum nächsten Streich.

Nützliche Links

Feuerwehrverband München
Feuerwehr bei Wikipedia

  • AUXBRG Logo mit farbigem Hintergrund

Monumentales abstraktes Kunstwerk aus Augsburg begeistert mit einem Feuerwerk aus Farben. Im Herzstück der Augsburger Kunstszene sorgt derzeit ein beeindruckendes abstraktes Gemälde für Aufsehen. Das großformatige Werk mit den Maßen 2 x 1,2 Meter wurde [...]

  • AERO 2025 static display

Die AERO hat einmal mehr bewiesen, warum sie als Europas bedeutendste Fachmesse für die Allgemeine Luftfahrt gilt. Mit rund 700 Ausstellern aus 40 Ländern und über 30.000 Besuchern verwandelte sich das Messegelände am Bodensee in [...]

  • Retro Classic Artikelbild

Der American Way of Drive Wo Fahrkultur zelebriert wird, ist der „American Way of Drive“ unverzichtbar. Die Automobilkultur der USA hat über Jahrzehnte hinweg die Fahrzeugentwicklung weltweit maßgeblich beeinflusst. Meilensteine der US-Automobilgeschichte Denken wir an [...]

08. Mai 2024 | Friedrichshafen – Die Tuning World Bodensee hat die Trends der Branche fest im Blick. Im Carbon-Kleid veredelte Showcars, führende ausstellende Unternehmen aus der Motorsport- und Automobilbranche, die AvD Drift Championship [...]

  • AERO Friedrichshafen ein voller Efolg

Die 30. AERO wird nicht nur als Jubiläums-AERO in Erinnerung bleiben, sondern auch als eine Messe mit besonders vielen Neuheiten und Premieren. Mit 31 500 Besuchern aus 81 Nationen lagen die Zahlen deutlich über [...]

  • Interboot 2023 Friedrichshafen Bootscockpit

Friedrichshafen – Nachhaltige Boote und Produkte, adrenalingeladene Wassersportaction und zufriedene Gesichter: Die 62. Ausgabe der internationalen Wassersport-Ausstellung zog in diesem Jahr 41.200 Besucherinnen und Besucher (2022: 49.800) auf das Messegelände und in den Interboot Hafen. [...]